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Und tschüss Corona

Und tschüss Corona

Train as you fight

„Denkt er (Anmerkung: GM Jens Spahn), die Deutschen seien gegen das Coronavirus immun?“ – Alexander Kekulé, Virologe ist Direktor am Institut für Medizinische Mikrobiologie

Es folgt mein trauriges Fazit der letzten Wochen zu einer Virus-Pandemie: Ich hatte Angst, ich habe alles gehamstert, was ich gefunden habe. Waschmittel, Nahrungsmittel, Wasser. Einfach alles. Und das sowohl als reale Güter sowie als Aktien. Jetzt sollte die Pandemie aber auch bitte kommen, sonst werde ich dieses Jahr sehr viel Reis und Haferflocken essen dürfen. An dieser Aktion scheiden sich die Geister. Es gibt wenige Menschen, die sich zu Hause mit Lebensmitteln versorgt haben. Dem Rest war der ganze CoronaHype egal. Und das Traurige an der Sache ist, dass die letztere Fraktion recht bekommt. Die gute Nachricht für alle: Niemand muss mehr hamstern. Niemand muss Vorräte anlegen und die Supermärkte werden weiter geöffnet sein.

Die schlechte Nachricht


Unsere Eliten sind mit einem niedrig potenten Virus schon völlig überfordert.

Das bedeutet keinesfalls eine Deeskalation bezüglich der Pandemie –sondern lediglich eine Kapitulation unseres Staates und unserer Gesellschaft gegenüber einer bedrohlichen neuartigen Infektionskrankheit. Zwei Sachen sind in den letzten Tagen klar geworden: Der Großteil unserer Gesellschaft wird es überleben und wir sind nicht ansatzweise in der Lage die Verbreitung des Virus einzudämmen. Selbst unsere berühmtesten Krankenhäuser, wie die Charité, verzichten nun auf die Quarantäne-Vorsätze, da sonst der laufende Betrieb zusammenbrechen würde. Andere Krankenhäuser schicken ganze Abteilungen nach Hause. Dummerweise kann niemand mehr die Isolation der Menschen überwachen und somit ist das eher ein bezahlter Sonderurlaub für zwei Wochen und für die Betroffenen eine willkommene Gelegenheit, endlich mal wieder ins Kino oder Theater zu gehen.


Dem einfachen Bürger die Seuche zu bringen, ihn völlig falsch zu informieren, ihn nicht zu schützen und am Ende auch noch die Rechnung zahlen zu lassen ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten.

Am Ende wird stehen bleiben, dass die ganze Hysterie umsonst war. Schließlich haben wir es ja doch alle überlebt. Bei genauerer Betrachtung ist es jedoch ein reines Armutszeugnis für unser nicht vorhandenes Krisenmanagement. Wir haben es nicht geschafft die Grenzen zu schließen als es noch möglich gewesen wäre. Wir wollten die deutschen Bildungsbürger im jährlichen Skiurlaub nicht verprellen, als es nötig war. Und in dem Moment, als wir ganze Stadtteile hätten isolieren müssen, haben wir sofort die Waffen gestreckt und vor dem Virus kapituliert. All das in der Kalkulation, dass wenige Menschenleben sich nicht rechnen gegen den finanziellen und politischen Schaden für Wirtschaft und Gesellschaft.

Und beim nächsten Mal?

Was, wenn ein Virus mit deutlich größerer Sterblichkeitsrate um die Ecke kommt? Dann laufen wir zu Höchstform auf, oder? Das glauben Sie nicht ernsthaft. „Train as you fight“ ist einer der wichtigsten Grundsätze jedes professionellen Handelns. Und unsere Eliten waren mit einem niedrig potenten Virus schon völlig überfordert. Was nun passiert: Man kauft panisch Schutzmaterial nach, das in der aktuellen Krise nicht vorhanden war. Und keine Sorge! Bis zum nächsten Virus sind die Atemschutzmasken bereits abgelaufen und es wurde versäumt neue zu bestellen. Zusätzlich wird man millionenfach die ersten fertigen Impfdosen gegen das Corona-Virus einlagern, selbst wenn das hinten und vorne nicht mehr rational erscheint. Und als letzter und wichtigster Punkt muss die Wirtschaft für eventuelle Verluste entschädigt werden. Das ist ja klar. Es waren wirtschaftliche Überlegungen, die die Grenzen bis zuletzt offen gelassen haben.

Wetten, dass?

Es waren globalwirtschaftliche Beziehungen, die uns die Seuche gebracht haben. Die Wirtschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten dumm und dämlich verdient, Gewinne privatisiert und an Stakeholder ausgeschüttet. Alle Verluste sollen den Anteilseignern zukommen oder aus Rücklagen finanziert werden. Dem einfachen Bürger die Seuche zu bringen, ihn völlig falsch zu informieren, ihn nicht zu schützen und am Ende auch noch die Rechnung zahlen zu lassen ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten. Wollen wir wetten, ob es so kommen wird?

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