Gute Nacht 10. März. 2019 0 Comments Zum Artikel Kolumne Arbeiten um leben zu dürfen „Die gesellschaftliche, politische und finanzielle Elite verdient ihr Vermögen von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang.“ Lebenszeit gegen Geld einzutauschen, ist eine gängige Geschäftspraxis. Arbeiten, um leben zu dürfen, wurde seit dem finsteren Mittelalter zum alltäglichen Habitus in unserem Kulturbereich. Leider sind manche Arbeiten, insbesondere auch die Arbeitszeiten einfach nicht gleichwertig. Schon während meines Studiums habe ich nachts in Fabriken geackert, um mir mein Leben auch leisten zu können. Mittlerweile arbeite ich auch wieder nachts – trotzdem ist dies kaum vergleichbar. Wer niemals über einen längeren Zeitraum nachts arbeiten „durfte“, kann dieses Gefühl sehr wahrscheinlich NICHT nachvollziehen. Eine einmalig durchfeierte Silvesternacht ist keinesfalls mit den Kopfschmerzen und abgestumpften Wahrnehmungsstörungen von Dauernachtschichten vergleichbar. „Wir schlafen nur so friedlich, weil sie über uns wachen.“ Nachts arbeitet nur, wer aus existenziellen Gründen arbeiten muss. Oder, dessen Beruf Nachtarbeit für eine funktionierende Gesellschaft zwingend erforderlich macht. Der Rest schläft seelenruhig in seinen Bettchen. Darunter befinden sich Polizisten, Feuerwehrleute, Beschäftigte im Straßenbau, medizinisches Personal, Reinigungsfirmen und Tankstellenbedienstete. Ich möchte hierbei niemanden gering schätzen und Berufe, die ich vergessen habe, mögen sich eingegliedert fühlen. Aber all das sind keine Einkommensmillionäre. Die gesellschaftliche, politische und finanzielle Elite verdient ihr Vermögen von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang. Vor diesem Hintergrund ist es geradezu lächerlich, dass Menschen auf deren Dienste wir auch tief in der Nacht nicht verzichten können, verglichen mit dem Verlust an Lebensqualität, lediglich einen verschwindend geringen finanziellen Ausgleich bekommen. „Solidarisch ist es auch den Menschen „Danke“ zu sagen, von deren Arbeit man am liebsten nichts mitbekommen möchte.“ Kein Börsenmakler würde für ein paar Euro um 03:00 handeln. Und auch kein Profi-Fußballspieler hätte Bock für eine vernachlässigbare Prämie nach Mitternacht aufzulaufen. Wieso macht man es dann mit anderen Menschen? Weil man mit ihrem Beruf impliziert, dass sie auch nachts arbeiten müssen? Wir schlafen nur so friedlich, weil sie über uns wachen. Meine ehrliche Meinung! Nachtarbeit muss sich lohnen und nicht nur eine lästige Pflicht sein. VORSCHLAG: Die Einkünfte des Solidaritätszuschlags sollten tatsächlich ausgezahlt werden. Aber nein. Stattdessen schwadroniert man darüber, ihn aus politischen Motiven abzuschaffen. Solidarität bedeutet nicht nur strukturschwachen Gegenden unter die Arme zu greifen. Solidarisch ist es auch den Menschen „Danke“ zu sagen, von deren Arbeit man am liebsten nichts mitbekommen möchte. In diesem Sinne: Gute Nacht! Deine Kat€ Du willst keine Finanzdiva-Story mehr verpassen? Dann adde uns auf Facebook oder Youtube. TAGS :finanzdiva Gute Nacht Kat€ kolumne Nachtschicht Politik Soli Share This Articles Share this article Share this article
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