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Promi Ménage à trois

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“Wenn du glaubst, dass ein Mann, eine Hochzeit Probleme lösen würde, irrst du gewaltig.” – Donatella Versace

Ein Mann. Zwei Frauen. So feiert man Finanzipation auf finanzdiva.de! Donatella Versace hat zwar in vielerlei Hinsicht recht, was Männer betrifft. Aber wenn’s ums Geld geht, sollten wir sowohl die weibliche als auch die männliche Sichtweise genauer beleuchten. Aktien, Immobilien, Luxusuhren & Co: Die Geldanlage hat viele Gesichter. Du wirst überrascht sein, wie unterschiedlich Männer und Frauen an der Wallstreet ticken. Vielen Dank an meine Gäste Jessica Schwarzer und Jens Will für das Gespräch – und dir wünsche ich viel Freude beim Lesen. In diesem Sinne:

Ließ dich reich, deine Kat€

Der Börsen-Promi Jessica Schwarzer und Financial Diva Analyst Jens Will gaben mir ehrliche Einblicke über ihre Depots und was sie aus ihren unzähligen Börsenabenteuern lernen konnten. Die Elementarteile ihrer Geldanlage sind Aktien. Bei Jessica und Jens vergeht kein Tag, ohne dass sie nicht an der Börse unterwegs sind. Auch im Urlaub findet man sie auf der schweißtreibenden Renditepiste. Freu dich auf eine legendäre Ménage à Trois zwischen mir alias Kat€, Jessica und Jens: Wenn 3 Geld-Geier sich unterhalten gibt’s keine Tabus. Das Ergebnis: 3 Depots. 4 Fragen. 12 Antworten.

„Crash-Propheten gehen mir ziemlich auf die Nerven.“ – Jessica Schwarzer

Haftungsausschluss & Disclaimer: Die Inhalte auf finanzdiva.de wollen keine spezifischen Anlage-Empfehlungen geben und enthalten lediglich allgemeine Hinweise. Autoren, Herausgeber und die zitierten Quellen haften nicht für etwaige Verluste, die aufgrund der Umsetzung ihrer Gedanken und Ideen entstehen.

Deine Reaktion zur von Olaf Scholz geplanten Aktiensteuer? 

Jessica:  Eine Frechheit, eine absolute Frechheit!!! Sollte die Finanz-transaktionssteuer nicht die Zockerei der großen Adressen vermeiden? Jetzt werden langfristig anlegende Privatanleger abgestraft. 

Jens: Ich bin ehrlich gesagt schwer enttäuscht von dem Mann. Ursprünglich sollte die Steuer ja dazu dienen, den Highspeed Tradern, Short-Sellern und sonstigen Hütchenspielern das Leben schwer zu machen. So wollte man verhindern, dass es zu einer neuen Finanzkrise kommt, die dann der kleine Steuerzahler wieder ausbaden darf. Leider klafft zwischen „gut gemeint“ und „gut gemacht“ mal wieder ein himmelweiter Unterschied. Und so trifft diese Steuer vor allem den Kleinanleger, der sich seine karge Rente durch ein paar BASF Aktien aufbessern will. Das schlimmste daran ist, dass diese Reform ausgerechnet von einem Sozialdemokraten kommt. Die wollten doch eigentlich für das Gegenteil eintreten und den Arbeitern und Gering- verdienern helfen. So trifft es den kleinen Mann. Im Vergleich hat der Großanleger jede Menge Mittel und Wege, dieser Steuer auf legalem Wege zu entgehen. Und wetten? Diese Steuer ist erst der Anfang…

Kat€: WTF Ohhhhlaf!!!!!

Welchem Finanz- / Börsen-Experten glaubst du kein Wort? 

Jessica: Crash-Propheten gehen mir ziemlich auf die Nerven. Klar, wer Jahr für Jahr den nächsten Crash ausruft, wird zwangsläufig irgendwann Recht haben. Irgendwann wird es wieder knallen. Aber immer nur rabenschwarz sehen? Nicht meine Ding! Auf diejenigen „Experten“, die mir ständig marktschreierisch die nächste 100- oder sogar 1000-Prozent-Chance versprechen, kann ich auch verzichten. So ein Blödsinn. Ansonsten gilt: Niemand hat eine Kristallkugel, aber gute Argumente höre ich mir immer gerne an und hinterfrage sie.

Jens: Die Liste von Börsenexperten, denen ich leidenschaftlich misstraue, ist mit den Jahren stetig gewachsen. Zu viele von den Jungs wissen einfach nicht, wovon sie reden. Ihnen fehlt der Einblick in die Technik oder Hintergrundwissen. Was sie können? Linien verlängern. Steigt die Aktie, jubeln sie. Fällt sie, warnen sie. Das ist eine Berufskrankheit und nicht böse gemeint. Gefährlich finde ich es jedoch, wenn man Brancheneinblicke hat und dennoch Unsinn redet und damit Märkte manipuliert. Bei den haltlosen Kommentaren vom Automobilexperten Ferdinand Dudenhöffer schwillt mir der Kamm. Wenn er über Verfehlungen der deutschen Automobilindustrie schwadroniert, muss ich hinterher erstmal eine Runde joggen gehen um mich wenigstens halbwegs zu beruhigen.

Kat€: Olaf Scholz.

Wie erklärst du (d)einem Kind die Börse?

Jessica: Aktien sind Unternehmensbeteiligungen, Dir gehört ein Stück von einer Firma, Du wirst also Unternehmer. An der Börse werden diese Beteiligungen gehandelt, mal zu einem höheren, mal zu einem niedrigeren Preis. Wenn es gut läuft – an der Börse und bei Deiner Firma – ist die Aktie teurer, läuft es nicht eben billiger. Wichtig: Denke auch wie ein Unternehmer, denke also langfristig – in Jahren und Jahrzehnten, nicht in Wochen und Monaten.

Jens: Das ist ganz einfach. Ich will, das meine Kinder wissen, das alles was sie Essen, Anziehen und was sie im Winter warm hält, von irgendwem hergestellt, gefördert, abgebaut oder transportiert werden muss. Ich zeige Ihnen Videos, gerne auch von der Sendung mit der Maus, wie Dinge entstehen und wo Waren herkommen. Zu einem ordentlichen Verständnis der Welt gehört dann aber auch, zu wissen, welche Marken zu welcher Kapitalgesellschaft gehören. Schon heute sehe ich mit Freude, daß mein großer Sohn bei Produkten aufs Label schaut um zu wissen, ob er an dem Hersteller seiner Lieblings Schokolade beteiligt ist. Man kann gar nicht früh genug damit anfangen, sich mit unserer Wirtschaft und der nachgeordneten Lieferkette zu beschäftigen. Dieser „Sendung-mit-der-Maus“ Blick auf die Welt ist spannend und macht neugierig auf „mehr“.

Kat€: Ich erkläre ihnen, warum fleißige Menschen jeden Tag früh aufstehen und an die Arbeit gehen müssen. Dieser Satz wirkt Wunder. Ihre Angst ist erwacht. Ich bekomme ihre volle Aufmerksamkeit. Jetzt beruhige ich sie und erkläre, dass es Wege gibt, auszuschlafen. Mit guten Aktien, beispielsweise. 

Kurz: Sie sind bereit für Lektion 2: Dann gehen wir in den Tierpark Hellabrunn, der eine AG ist- Dort erzähle ich ihnen, dass jedem Besitzer einer Aktie etwas im Zoo gehört – eine Maus, eine Schildkröte oder ein Fisch. Und da die Tiere Futter brauchen, muss der Laden Eintrittskarten verkaufen. Dann kauft man von den Einnahmen  etwas zu essen und auch der Besitzer einer Aktie bekommt Geld. Dann kann er sich auch etwas zu essen kaufen…

Kleiner Tipp am Rande: Dieses Gespräch am besten nur unter Kinder führen, ohne dass Erwachsene jedweder Art (Verwandte, Bekannte) anwesend sind. 

Deine Börsen-Faustformel?

Jessica:  Ohne Aktien geht es nicht, ging es noch nie. Weniger als 30 Prozent sollte der Aktienanteil im Depot nicht sein. Wer keine Angst vor Kursschwankungen hat und sehr langfristig denkt, kann ihn auch gerne auf 80 Prozent erhöhen. So investiere ich übrigens: 80 Prozent Aktien, 20 Prozent Anleihen, getreu dem chancenorientierten Depot aus meinem Buch „Einfach erfolgreich anlegen“.

Jens: „Lebensalter plus Aktienanteil, am besten immer größer als 200. Investieren auf Pump – solange der Zins es befiehlt.“

Kat€: Faustformel? „Kenn ich nicht. Ich kenne nur Faust.“ Spaß beiseite: Mein Credo: „Suchst du Sicherheit? Dann heirate!“

Destination: Buch der Woche. Den fd-Buchtipp findest du hier

Ménage verpasst? Hier geht’s zur Episode 1.

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