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Mogelpackung-Alarm!

„Es ist nicht deine Aufgabe es allen nachzumachen“ – Kat€

Du fragst, warum du aktuell besser die Finger von Staatsanleihen lassen solltest?

Anleihen machen den größten Markt der Welt aus – größer als der Aktien,- oder Immobilienmarkt. Sie werden gerne von Menschen in Erwägung gezogen, die Sicherheit suchen – DIE SPARER. Anleihen sind eine Form des Sparens, die bis zum Ausbruch der Finanzkrise in den USA als sicher galt. Auch Staatsanleihen galten  als konservativ, aber die Griechenlandkrise hat viele Institutionen mächtig zittern lassen und uns gezeigt, wie schnell ein Land ins Wanken geraten kann.

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WTF?! Zinsloses Risiko statt risikoloser Zins

Das aktuelle Niedrigzinsniveau macht die Investition in Anleihen gefährlich. Zwar liegen die Ausfallquoten auf historisch niedrigem Level, weil die Finanzierungskosten extrem niedrig sind. Die Nachteile überwiegen aber deutlich, da zum einen die Schuldenquoten der Schuldner und somit das Bonitätsrisiko steigen.  Darüber hinaus ist für Sparer bei den niedrigen Zinsen nichts zu holen. Selbst bei Anleihen minderer Qualität (Junk Bonds) ist nicht mehr viel zu holen und das höhere Risiko wird nicht mehr fair bezahlt. Dieses Problem habe nicht nur Sparer sondern auch Banken und Versicherungen, was man an den sinkenden Erträgen sehen kann. Sollten dann unverhofft die Zinsen stark steigen oder die Konjunktur einbrechen, könnte dieses Schuldenkartenhaus schnell unter der Last steigender Ausfälle zusammenbrechen.

Was sind Anleihen?

Um sich mittel- bis langfristig Kapital zu beschaffen, geben Staaten, Banken oder Unternehmen   Wertpapiere aus, die Schuldverschreibungen, Anleihen, Pfandbriefe oder auch als Obligationen bezeichnet werden. Der Käufer der Anleihe wird durch den Erwerb Gläubiger, der Emittent (=Herausgeber) Schuldner, der die Verzinsung und die Rückzahlung gewährleistet. Die Höhe der Zinsen orientieren sich am allgemeinen Zinsumfeld sowie am Risiko. Je höher das Risiko (niedrigere Kreditwürdigkeit) umso höher ist der Zins (Risikoaufschlag).

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Oh oh…

Anleihen sind Wertpapiere, die  Schulden verbriefen. Das sind entweder Schulden von Staaten, Banken oder Unternehmen. Damit spielt die Kreditwürdigkeit, also die Fähigkeit seine Schulden mitsamt Zinsen zurückzuzahlen, die entscheidende Rolle. Umso höher die Schulden, umso geringer fällt diese Fähigkeit aus und umso schlechter ist in der Regel das Rating. Und wenn der Kapitalmarkt und die internationalen Investoren das Vertrauen in diese Fähigkeit verlieren, kann es schnell gefährlich werden. Dies konnte man sehr deutlich bei den steigenden Risikoaufschlägen für die Griechenland-Anleihen während der EURO-Krise erleben.

RISIKO!

Anleihen sind nicht Inflationsgeschützt. Ein Beispiel: Wenn eine Anleihe drei Prozent Zinsen abwirft und die Inflation auf fünf Prozent steigt, stürzt der Anleihenwert ab.

Da die Anleihe zum Laufzeitende zum Nennwert (=das eingezahlte Kapital) zurückgezahlt wird, spielen Kursschwankungen eine geringere Rolle als bei Aktien. Dennoch sollte man dieses Risiko nicht unterschätzen, da vielleicht ein vorzeitiger Verkauf der Anleihe aus vielerlei Gründen notwendig werden könnte. Steigende Zinsen oder einen verschlechterte Bonität könnte dann zu Kursrückgängen führen.

Ein Beispiel

Deutsche Bundesanleihe

Nennwert: EUR 1.000

Kupon: 1% entspricht der Rendite bei einem Kurs in Höhe des Nennwertes

Laufzeit: 30 Jahre

Rating: AAA (Gibt Auskunft über die Ausfallwahrscheinlichkeit des Emittenten und bestimmt den Risikoaufschlag beim Zins)

Du kaufst 10 Bundesanleihen zum Gesamtwert von 10.000 Euro. Zuerst errechnen wir den jährlichen Zinsertrag. Bei 1 Prozent errechnet sich ein nahezu risikoloser Zinsertrag von EUR 100 pro Jahr also EUR 3000 in 30 Jahren.  Finanzdiva.de würde dieses Investment  nicht empfehlen. Damit wird es nichts mit dem Eigenkapital für das Häuschen im Grünen. Zum einen ist der Ertrag ohnehin zu niedrig und zweitens könnte die Inflation insbesondere bei Langläufern heftig zuschlagen. Anleihen sind nicht Inflationsgeschützt.

1-3 = -2

Eins der Risiken ist das Inflationsrisiko. Angenommen, die Inflation steigt auf drei Prozent und übersteigt somit den Zinskupon, dann erhält man eine negative Rendite. (1 Prozent – 3 Prozent= -2 Prozent). Ergo, würde sich das Vermögen bereinigt um die tatsächliche Kaufkraft stetig vermindern. Dies ist nur eine der negativen Begleiterscheinungen der aktuellen Niedrigzinspolitik.

Ein weiteres Risiko ist das Kursrisiko. Auch wenn man zum Ende der Laufzeit sein eingesetztes Kapital wiederbekommt: Sollten unvorhergesehen Ereignisse dich zwingen deine Anleihen zu verkaufen und sei es nur um attraktivere Anlagemöglichkeiten wahrzunehmen, hängst du voll im Kursrisiko. Steigt wie im vorangegangenen Beispiel die Inflation, wird sich auch das allgemeine Zinsniveau erhöhen. Dies wäre Gift für deinen Anleihe. Da deine Anleihe nur mit einen Kupon von 1 Prozent verzinst ist, würde der Kurs der Anleihe bei einem Anstieg des allgemeinen Zinsniveaus auf 5% stark unter Druck geraten, da ja niemand mehr die Anleihe kaufen will. Um mit dieser Anleihe bei einer angenommen Restlaufzeit von 25 Jahren eine Rendite von 5% zu generieren, müsste der Kurs der Anleihe um 80% auf EUR 200 fallen.

Sprich dein Vermögen würde zwischenzeitlich noch EUR 2.000 wert sein. Um diesen Verlust nicht zu realisieren, müsstest du die Anleihe also bis Endfälligkeit halten. Dein Kapital wäre also gebunden und deine Flexibilität stark eingeschränkt.

Der Finanzdiva-Tipp

Wenn es unbedingt Anleihen sein sollen, dann empfehlen wir dir aktuell aufgrund des Niedrigzinsumfelds nur Kurzläufer (bis zu 5 Jahre) um flexible zu bleiben.

Du bist auf der Suche nach etwas Besserem? Dann bitte hier entlang!

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