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Blick in den Abgrund mit Dr. Markus Krall

Degussa-Chef Dr. Markus Krall exklusiv

„Investieren sie 5-10% ihres Vermögens in Edelmetalle, aber nicht Zertifikate, sondern „the real stuff“.“ – Dr. Markus Krall

Wer trägt die Schuld an den extremen Manövern an den Finanzmärkten? Und wie können sich Anleger jetzt schützen? Eine düstere Unterhaltung fernab von Optimismus. Aber davon erzählt dir der Chef des Edelmetallhändlers Degussa und Bestsellerautor Dr. Markus Krall am besten selbst im Video unten. Los geht’s!

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fd: März 2020 startet mit einem Börseninferno. Das Überraschende: Die Panik hat sich gelegt und viele Anleger fühlen sich sicher. Ein möglicher Grund: Sie wissen, die Zentralbank hat auch die letzten Beben besiegt. So what?

Dr. Markus Krall (MK): Was wir erleben, ist kein Sieg der Zentralbanken über das Beben. Es ist eher so etwas wie das Strohfeuerchen aus billigem Geld, an dem sich die Naiven und Leichtgläubigen wärmen können.

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fd: Ist diese Krise überhaupt noch wirklich bedrohlich für uns?

MK: Die Zentralbanken haben eine Krise, deren Ursache eine zu hohe Verschuldung war, mit noch mehr Verschuldung übertüncht in der Hoffnung, dass die darunter liegenden Ungleichgewichte sich irgendwie magisch von selbst heilen.

fd: Aber bis jetzt schienen diese Maßnahmen ganz gut zu funktionieren?!

MK: Diesem Handeln liegt ein Verständnis der Ökonomie als Wissenschaft der Töpfe zugrunde. Wir müssen nur genug Rettungstöpfe und Verteilungstöpfe schaffen und alles wird gut. Die Ökonomie ist aber keine Wissenschaft der Töpfe, sondern die Wissenschaft der Anreize. Alle Anreize wurden auf „weiter so“ programmiert, obwohl genau das uns in die Krise geführt hatte.

fd: Es heißt, die Geschichte wiederholt sich…

MK: Und genau das hatten wir 1929 schon mal in dieser Form. Die Zentralbanken haben in den 20er Jahren mit lockerer Geldpolitik einen Boom befördert, der zu gewaltigen Blasen geführt hat. Während die Börsen und Immobilienpreise von Rekord zu Rekord eilten, sammelten sich unter der Oberfläche des vom billigen Geld genährten Booms die Ungleichgewichte an.

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fd: Und am Ende gibt es keinen Schuldigen…

MK: Als es 1929 an der Börse und 1930 bei den Banken schließlich knallte waren alle anderen daran schuld nur nicht die Zentralbanken, die das Desaster in Wahrheit angerichtet hatten.

fd: Gibt es so etwas wie einen sicheren Hafen?

MK: Es gibt keinen absolut sicheren Hafen, aber es gibt Regeln des Investierens, die immer ihre Gültigkeit behalten, auch in der vom Nullzins zum Irrenhaus pervertierten Finanzwelt.

fd: Halten wir fest: „Ja! zu Smart-Investing.“ Und was kommt danach?

MK: Wichtig ist dann, dass wir die Tugenden der Freiheit und der Marktwirtschaft wieder für uns entdecken. Der Staat muss zurückgestutzt werden. Der Sinn des Lebens liegt nicht im hedonistischen Partyleben, sondern in der Verantwortung für das eigene Leben und für das Leben derjenigen, die einem als Familie anvertraut sind. Wir müssen zu einem stabilen Geldsystem zurückkehren. Wir müssen aufhören, die Wirtschaft kaputt zu regulieren. Wenn wir eine Energiewende wollen, dann geht das nicht mit Verboten und Subventionen für den Schwachsinn von Windrädchen, sondern es geht mit dem Setzen von Rahmenbedingungen, die die Forschung voranbringen.

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fd: Gold, Aktien, Immobilien, Bitcoins oder Cash: Welche Sicherheitsvorkehrungen sollten Normalverdiener jetzt treffen?

MK: Diese Regeln lauten: International und über Assetklassen hinweg diversifizieren, den offensichtlichen Blasen aus dem Weg gehen, Liquidität vorhalten und eine Rückversicherung für Extremereignisse konstruieren.

fd: Was bedeutet das konkret?

MK: Gehen sie raus aus dem Euroraum und investieren sie in Märkten, die zwar auch Probleme haben, aber kleinere als der Euro. Das sind die Schweiz, Großbritannien, Norwegen, Russland, die USA, Kanada, Australien, Neuseeland und Singapur. Ich empfehle, den bald größten außerhalb der Euro-Jurisdiktion liegenden sicheren Offshore-Hafen vor unserer Haustüre zu nutzen und dort Geld und Wertpapiere zu lagern.

fd: Was meinen Sie mit Offshore-Hafen?

MK: Großbritannien. Der Brexit ist für den sicherheitsbewussten Anleger ein Geschenk des Himmels. Und investieren sie 5-10% ihres Vermögens in Edelmetalle, aber nicht Zertifikate, sondern „the real stuff“. Sonst könnte es Ihnen passieren, dass sich das in der Krise in Luft auflöst.

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fd: Welche Grundsätze erscheinen beim Investieren derzeit am vernünftigsten? 

MK: Die Wertpapierallokation in nicht-Euro-Märkte. Hier haben Sie viele Möglichkeiten: Anleihen aus dem Dollarraum, ETFs, usw.

fd: Und zu guter Letzt: Was möchten Sie Anlegern in Zeiten wie diesen raten?

MK: Vermeiden sie illiquide und intransparente Investmentprodukte und gehen sie bei Anleihen – auch im Dollarraum – eher in kurzlaufende Papiere, also maximal 2 Jahre Restlaufzeit.

fd: Das klingt, als gäbe es einen Haken?

MK: Leider wird so ein Portfolio, solange es nicht knallt, eher schwächer performen, als wenn man in der Blase von Aktien und Immobilien herumturnt. Aber wie das immer ist: Erst bei Ebbe wird dann sichtbar, wer nackt baden gegangen ist.

Finanzdiva bedankt sich für das Interview.


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