Bestseller-Autor Markus Krall #1 „Das Szenario im Crash-Interview war ein ultra krasses, beängstigendes Gefühl.“ – Kat€ Wann kommt es zum großen Knall? Wer trägt die Schuld an den extremen Interventionen an den Finanzmärkten? Und warum macht Draghi mit der abenteuerlichen Nullzinspolitik immer weiter? Ist es die Lust der Eliten, den Niedergang Europas herbeizuführen? Eine düstere Unterhaltung fern von Optimismus. Aber davon erzählt dir der Volkswirt und Bestsellerautor Markus Krall am besten in aller Ruhe selbst. Los geht’s! ©Markus Krall FD: Markus Krall, Ihr Buch ist aktuell bei Amazon auf Platz 1 und 2 der Krisen-Charts. Kann man mit Crash-Literatur reich werden? So sehr es mich freut, dass das Buch bei Amazon gute Plätze belegt – übrigens auch Platz 1 internationales Management, Platz 1 Wirtschaft international und wohl auch Platz 1 aller Bücher zum Thema Wirtschaftskrise – so muss ich ihnen dennoch leider sagen, dass man mit Sachbüchern in aller Regel nicht reich wird, auch nicht auf Platz 1 der Krisenliteratur. Aber für einen schönen Urlaub reicht es dennoch. FD: Der Weg ist das Ziel… Das war aber auch gar nicht der Sinn. Mit meiner Tätigkeit als Berater habe ich ein ordentliches Auskommen. Ziel war es vielmehr, über die verfehlte Geldpolitik und die von ihr ausgehenden Gefahren eine öffentliche Debatte loszutreten und dafür ein Buch zu liefern, das auch von nicht-Fachleuten gelesen und verstanden werden kann. Das ist wohl, wenn man die Verkaufszahlen als Indikator ansieht, gelungen. „Der Draghi Crash“ – Darum geht’s! Im Amazon Krisen-Bestseller Nummer 1 gibt’s ’ne Menge Facts: Die Politik des billigen Geldes die Erträge der Banken erodiert. Schleichende und weitgehend unerkannten Risiken häufen sich. Die Katastrophe ist vorprogrammiert. Und man fragt sich, ob die Banken Europas, ja sogar Europa die extremen Machenschaften der Eliten überleben werden. Kurz: Die beängstigenden Szenarien des Buchs waren der Auslöser für dieses Interviews. Kat€ wollte in aller Ruhe nochmal nachhaken. Werbung Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von ws-eu.amazon-adsystem.com zu laden. Inhalt laden „Nach meinen Schätzungen werden 2020 genug Banken rote Zahlen schreiben, um das System ins Wanken zu bringen.“ – Markus Krall FD: Wann spricht man eigentlich von einer Krise? Die Krise ist ein dehnbarer Begriff. Im weitesten Sinne bezeichnet man es als Krise, wenn ein System an seine Grenzen stößt. Die Krise ist ein notwendiger Bestandteil unseres Lebens, weil sie uns zwingt, die Dinge zu lernen, die wir über lange Zeit nicht einsehen wollten, denn die damit verbundenen Wahrheiten sind unbequem. Wir durchlaufen also in der Krise einen Entwicklungssprung, sowohl individuell als auch als Gesellschaft. FD: Apropos Lernen: MarcusTullius Cicero hat mal gesagt: Die Autorität des Lehrers schadet oft denen, die lernen wollen. Gilt das auch für die Krisenlehrer Draghi & Co.? Krisen werden umso größer und einschneidender, je länger wir uns dem Lernen vorher verweigert haben und je kreativer wir dabei waren, dem Unvermeidlichen aus dem Wege zu gehen, es in die Zukunft zu verschieben. Das ist der Hauptgrund dafür, warum die kommende Krise so hart wird: Wir werden von Weltmeistern der Verschleierung, Verzögerung und Vermeidung regiert. Gäbe es Weltmeisterschaften darin, die Dose den Weg immer weiter herunter zu kicken, wären EZB, Bundesregierung und EU-Kommission auf dem Siegertreppchen gesetzt. Fd: Der nächste Mega-Crash kommt bestimmt, sagen die einen. Andere glauben an einen anhaltenden Aufschwung. Was sagen Sie den Optimisten? Auch wenn ich mir den Titel eines „Crash-Propheten“ eingehandelt habe, glaube ich nicht, dass sich die Welt entlang dieser Linie in Optimisten und Pessimisten einteilen lässt. Ich bin im Kern ein sehr optimistischer Mensch und ich glaube, wir können in Deutschland und Europa noch eine großartige Zukunft haben. FD: Großartig! Es besteht also noch Hoffnung… Das setzt aber voraus, dass wir unser Scheuklappendenken ablegen und die Probleme endlich anpacken. Das gilt auch für das Krisenszenario. Wenn Krise Lernen bedeutet, dann ist sie etwas intrinsisch Gutes. Niemand mag eine Zahnbehandlung, aber keiner würde den Zahnarzt als Pessimisten bezeichnen, wenn er eine Kariesdiagnose stellt. FD: Betäuben statt Bohren? Im Euro-Debakel scheint sich niemand an eine ernsthafte Bekämpfung der Symptome zu wagen… Die intellektuelle Frontlinie liegt daher meines Erachtens darin, dass die einen glauben, wir könnten unsere Ungleichgewichte durch Planung und Finetuning wegmanagen und die anderen das eben nicht glauben. Ich gehöre zu denen die das nicht glauben, weil die empirische Erfahrung zeigt, dass Planung im Wirtschaftsleben nicht funktioniert. Sonst hätte ja die Sowjetunion den Kalten Krieg gewonnen und nicht der Westen. Gesamtwirtschaftliche Planung ersetzt das Unwissen durch den Irrtum. FD: Sind die traditionellen makroökonomischen Annahmen in die Jahre gekommen? Die EZB glaubt mit ihren keynesianischen Modellen und dem Credo von der zinsgesteuerten Nachfrage den „Heiligen Gral“ der gesamtwirtschaftlichen Planbarkeit gefunden zu haben. In Wahrheit haben sie nur eine heilige Kuh auf den Götzenaltar gehoben. FD: Inwiefern? Die Erklärung dafür ist sogar relativ einfach. Die Grobmotorik dieser Modelle sagt ganz schlicht, dass niedrige Zinsen die Investitionsnachfrage beleben, weil das Investieren billiger wird. Die damit verbundenen Kredite dehnen die Geldmenge aus und in Verbindung mit der Nachfrage schafft das die Inflation, nach der sich unsere Währungshüter so sehr sehnen. FD: Niedrige Zinsen kurbeln die Wirtschaft an. Was spricht dagegen? Dass die Banken und Sparkassen in diesem System die entscheidende Größe sind. Weil sie die Kreditversorgung sicherstellen müssen, kommt in diesem beschränkten Weltbild ganz offensichtlich nicht vor. Denn wenn es anders wäre, dann wäre der EZB schon lange aufgefallen, dass ihre Geldpolitik des Nullzinses über alle Laufzeiten das Bankensystem wie Gift von innen zerstört. Das passiert über zwei Kanäle: Erstens führt die flache, bei null verlaufende Zinsstrukturkurve dazu, dass die Sparmargen und Transformationsmargen nicht mehr existieren und die Banken dann über nicht risikoadjustierte Preissetzung bei den Krediten versuchen Marktanteile zu gewinnen. Alle drei Zinsmargenkomponenten werden so zum Kollaps gebracht, was die Ertragsbasis der Banken nachhaltig zerstört. FD: Und zweitens? Zweitens hält der Nullzins als Subvention solche Unternehmen künstlich am Leben, die eigentlich vom Wettbewerb und der damit einhergehenden kreativen Zerstörung aussortiert werden, weil sie ihre Kapitalkosten nicht verdienen. Die Ausfallraten in Europa sind in den letzten 10 Jahren um 75% gefallen, von ursprünglich ca. 2% auf zuletzt 0,5%. Im Laufe der Jahre haben sich über 10% aller Unternehmen als Pleitekandidaten angesammelt. Sie sind nur noch am Leben, weil sie kaum Zinsen zahlen müssen. Ich nenne sie Zombieunternehmen, weil sie eigentlich tot sind, aber die Subvention lässt sie noch herumlaufen. FD: Zombie-Unternehmen: Wie gefährlich ist so eine Entwicklung? Diese Unternehmen verseuchen die Kreditbücher der Banken und wenn ihre Pleite nachgeholt wird, dann werden wir sehen, dass das Vertrauen in die Planwirtschaft der EZB alles andere als gerechtfertigt war. Und nachgeholt werden wird sie: Entweder im Falle einer Zinswende, die die EZB sich aus genau diesem Grund nicht traut einzuleiten (abgesehen von Italien) oder wenn die Erträge der Banken soweit erodiert sind, dass sie rote Zahlen schreiben. Das wird eine Kreditverknappung auslösen, die keine Zinspolitik der Welt aufhalten kann. Und nach meinen Schätzungen werden 2020 genug Banken rote Zahlen schreiben, um das System ins Wackeln zu bringen. FD:…to be continued…Teil 2 des Interviews folgt in Kürze An dieser Stelle möchten wir uns bei Markus Krall für das Interview bedanken. Vorsicht! Die düsteren Prognosen von Markus Krall und auch die von Kat€ sind nichts für schwache Nerven. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren TAGS :Bestseller Buch Buchtipp bundesbank Crash Der Draghi Crash Draghi Euro EZB Finanzkrise geld Krise Markus Krall quantitative easing zentralbanken Share This Articles Share this article Share this article
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