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Monogame Beziehungen: Ein Auslaufmodell?

Monogame Beziehungen: Ein Auslaufmodell?

Lebensmodell 2.0: Die offene Liebe

Text: Simon Schütz

Monogame Beziehungen? Nur ein künstliches Wunschprodukt der Gesellschaft – quasi eine Lebenslüge. Die gefühlten ‚Neoteriker’ der Hauptstadt proklamieren für sich eine Beziehung 2.0 – eine Beziehung auf einer höheren Ebene.

In anderen Worten: Eine offene Beziehung.

Sie sagen, dass es die wirkliche Form der Liebe sei. Nur so würde man sich nicht mehr gegenseitig einschränken, sich nicht mit Gefühlen erdrücken. Man könnte seine Liebe auch an andere Menschen geben — und wenn es um mehr Liebe geht, wer sollte da Einwände haben?

Gegen das Modell ist nichts zu haben — jeder wie er mag und wie es ihn glücklich macht. Ich glaube aber nicht, dass die monogame Beziehung eine Lebenslüge ist, sondern die offene Beziehung ein Auswuchs von Egoismus und einer Sucht nach Bestätigung ist.

Wenn sich ein Paar dafür entscheidet die Beziehung zu öffnen, kann das viele Gründe haben. Wie ehrlich die Kommunikation darüber ist, wissen nur die Betroffenen selbst.

Mut zur Ehrlichkeit!

Ob man wirklich darüber spricht, dass es um die Angst geht, sich festzulegen? Um das Gefühl, dass da noch jemand besseres ist, jemand, den man verpassen könnte — und dass man mit diesem Gefühl schlecht umgehen kann? Ob man erwähnt, dass man sich nicht wirklich eingestehen will, dass es in der Beziehung doch Probleme gibt?

Übrigens: Weniger Sex zu haben, ist da meist eher ein Symptom als die Ursache. Hier erfährst du, warum offene Beziehungen ein Kampf mit dem eigenen Ich sind und welche Rolle Bestätigungssucht und geringer Selbstwert dabei spielen.

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