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11 deftige Cash Flow-Facts

Bilanzanalyse leicht gemacht! Zugegeben. Schön wär’s. Es ist nicht immer einfach, im Zahlen-Dschungel durchzublicken. Wenn du dir Aktien ins Depot legst, ist der Cash Flow eine wichtige Größe, die dir sagt, ob die Firma finanziell gesund ist.

 

 

1 Der operative Cash Flow

Der operative Cash Flow wurde um die nicht Cash relevanten Ausgaben (z.b. Abschreibungen/Depreciation) oder Einnahmen (z.B. Auflösungen von Rückstellungen) bereinigt. In der Nike-Bilanz wird die Kennzahl auch „Cash provided by operations“ genannt.

Es folgt ein Beispiel:

GJ 2016

3,096 Mio. US Dollar

2 Was sagt uns das Ergebnis?

Nike hat in den letzten drei Jahren mehr Geld eingenommen als ausgegeben. (perfekt!)

3 Woran erkennst du das?

Der operative Cash Flow war stets positiv. Merke dir: Der positive Cash Flow dient zur Deckung anderer Ausgaben wie beispielsweise Investitionen.

4 Investitionen? Wozu sind die gut?

Ein Unternehmen muss regelmäßig investieren um zu wachsen und um wettbewerbsfähig zu bleiben. Beispielsweise müssen abgenutzte Vermögensgegenstände ersetzt werden.

5 Check den Free Cash Flow!

Um ein ganzheitliches Bild zu bekommen, musst du dir den Free Cash Flow ansehen. Der Unterschied ist klein aber fein: Bei dieser Kennzahl werden noch zusätzlich die betriebsnotwendigen Investitionen/Capex abgezogen (z.B. Ersatzbeschaffungen für Maschinen).

6 Wozu den Free Cash Flow checken?

Ganz einfach: Ohne Moos nix los! Ein positiver Free Cash Flow zeigt dir, ob das Unternehmen in der Lage war, seine laufenden Betriebskosten sowie betriebsnotwendigen Investitionen aus eigener Kraft zu bezahlen und einen Zahlungsmittelüberschuss zu generieren. Mit einem Überschuss kann dann die Firma Schulden bedienen oder Dividenden zahlen.

7 Was bedeutet ein dickes Minus?

Ist der Free Cash Flow negativ, hat das Unternehmen mehr ausgegeben als eingenommen. Daher muss dieses Defizit  ausgeglichen werden. Wie? Entweder die Firma greift auf seine Barreserven zu oder sie bekommt neues Geld via Eigenkapital oder neue Schulden.

8 Vorsicht!

Ein negativer Free Cash Flow ist nicht immer schlecht. Sollte der Free Cash Flow aufgrund von starken Wachstumsinvestitionen negativ sein, ist das nicht schlimm. Denn: Das Unternehmen investiert in die Erweiterung des Geschäftes. Langfristig kann es dadurch höhere Umsätze und Gewinne erwirtschaften.

Umgekehrt ist ein positiver Free Cash Flow nicht immer gut. Er ist dann positiv, wenn das Unternehmen nur sehr wenig investiert. Das kann bedeuten, dass das Unternehmen auf Dauer seine Wettbewerbsfähigkeit verliert. Als vereinfachte Regel solltest du die Abschreibungen in der Gewinn und Verlustrechnung anschauen.

9 Abschreibungen? 

Vereinfacht gesagt repräsentieren die Abschreibungen die Abnutzung des Anlagevermögens (Gebäude, Maschinen, Equipment etc.). Daher sollte ein Unternehmen in der Regel immer so viel investieren wie es abschreibt, um den Status Quo zu erhalten. Investiert es mehr, bedeutet das meistens Erweiterungsinvestitionen. Investiert es weniger, also unter den Abschreibungen, wird das nicht lange gut gehen. Es büßt folglich an Wettbewerbsfähigkeit ein, da es unter Umständen mit veralteten Anlagen produziert. Daher vergleicht man immer Investitionen mit den Abschreibungen. Erst dann kannst du dir ein besseres Bild über die gerechtfertigte Höhe der Investitionen und um den Free Cash Flow machen.

10 Die Formel!

Free Cash Flow = Operativer Cash Flow  minus Investitionen

Bei Nike nennt man die Investitionen auch „additions to property, plant and equipment“. Zurück zum Nike-Beispiel:

GJ 2016

3.096 Mio. US Dollar – 1.143 Mio. = 1.953 Mio. US Dollar

11 Was sagt uns das Ergebnis?

Nike hat einen positiven Free Cash Flow von fast USD 2 Mrd. generiert und die Investitionen liegen deutlich über den Abschreibungen (=Depreciation: USD 649 Mio.) Mit diesem Geld kann Nike beispielsweise Unternehmensübernahmen machen, Schulden zurückzahlen und ganz wichtig für Finanzdiven: Dividenden zahlen.

Dein Kopf glüht? Mach mal Pause!

Cash Flow leicht gemacht: Hier entlang

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