Käffchen? 20. November. 2019 0 Comments Zum Artikel Invest & Guide ©Photogenika.de Kaffeeklatsch mit Börsen-Jen$ „Cigarettes and coffee: an alcoholic’s best friend!“ – Gerard Way Privatanleger und Financial Diva Analyst Jens Will gibt uns regelmäßig ehrliche Einblicke über seine Machenschaften. Seine Leidenschaft? Im Börsendschungel sucht er täglich nach waghalsigen Abenteuern. Die Elementarteile seiner Geldanlage sind Aktien. Bei Jens vergeht kein Tag, ohne dass er nicht an der Börse unterwegs ist. Auch in der Küche findet man ihn auf der Suche nach wertvollen Depot-Zutaten. Nach langjährigen heftigen Debatten rund ums Geld, wurde Jens zu Kat€’s Lieblings-Börsenbuddy. Hui! Das geht runter wie Öl! Haftungsausschluss & Disclaimer: Katja (Kat€) Eckardt hält zur Zeit der Veröffentlichung keine Aktien von Bayer AG. Die Inhalte auf finanzdiva.de wollen keine spezifischen Anlage-Empfehlungen geben und enthalten lediglich allgemeine Hinweise. Autoren, Herausgeber und die zitierten Quellen haften nicht für etwaige Verluste, die aufgrund der Umsetzung ihrer Gedanken und Ideen entstehen. Jens Will besitzt Aktien von Bayer AG. ©Photogenika.de K.A.F.F.E.E. – BESSER ALS GOLD Text: Jens Will Lust auf eine Zeitreise? Dann gehen wir zurück ins 18. Jahrhundert! Da war die Welt noch etwas übersichtlicher als heute. Die Menschen betrieben hauptsächlich Landwirtschaft und der Beruf des YouTubers war noch weit weg. Der Top-Energieträger war für den gewöhnlichen Bürger und Bauern das Brennholz, als Leuchtmittel dienten Kerzen, der Verkehr und schwere Arbeiten wurde hoch zu Ross abgewickelt und die Predigt in der Kirche am Sonntag galt als Ersatz für Netflix. Das Volk trank Wasser, ab und zu sogar klares, sauberes H20. Und dann das! Mit der Erfindung der Dampfmaschine wurde die Neuzeit geboren. Die „Kolben-Wärmekraft-Maschine“ von James Watt erzeugte gigantische Mengen an Bewegungsenergie. Im Gegensatz zu Pferden oder Menschen brauchte sie keine Pausen. Dieses thermodynamische Wunderwerk war eine Revolution und derart disruptiv, das sie eine eigene Epoche einläutete. Die Industrialisierung Kohleöfen sorgten fortan für Wärme. Wer eilig von Fürth nach Nürnberg reisen wollte, ließ sein Pferd in der Garage stehen und stieg stattdessen in die Eisenbahn. Der Rohstoff „Kohle“, der mit Hilfe von Dampfbetriebenen Liften und Pumpen aus der Tiefe der Erde gebuddelt werden musste, wurde fortan liebevoll „Das schwarze Gold“ genannt. Kohle brachte Wärme und Wohlstand. Letztlich begleitete sie uns Menschen aus dem finsteren Mittelalter in die Epoche der Aufklärung. Mit Dampfbetriebenen Schiffen kamen für sehr wohlhabende Bürger auch exotische Gewürze und Kaffeebohnen nach Europa. Danke, Kohle, gut gemacht. Heißer Scheiß Eine Auszeit aus dem Alltag. Ein Statussymbol. Und on Top ein gutes Geschäft für viele: Kaffee ist mehr als ein warmes Gesöff. Kaffee ist vom Umsatz her gleich nach Erdöl die zweitgrößte Handelsware. In diesem Artikel möchte ich eine Firma aus der Wertschöpfungskette rund um den Kaffee vorstellen. Und nein, die Rede ist weder von Starbucks noch Nestlé. Viel besser! Denn: Diese Firmen werden im Internet an jeder „Strassenecke“ präsentiert. Klar. Beide haben ihre Fans – aber mal ehrlich: Wiederholungen gibt es im Fernsehen genug. Und außerdem – bevor wir die Firma Starbucks bitten, uns einen „Pumpkin Spice Latte“ oder einen „Java Chip Light Frappuchino“ in die Tasse zu gießen, fangen wir erstmal ganz am Anfang an. Klettern wir gemeinsam die Wertschöpfungskette empor! Aber nicht in Brasilien oder Vietnam – sondern ganz und gar bürgerlich: In Nordrhein Westfalen… Bayer – Die Pflanzenschützer Die Firma Bayer aus Monheim am Rhein muß ich sicherlich nicht weiter vorstellen. Die Leverkusener stellen neben Pflanzenwirkstoffen und den bereits beschriebenen Schutzmitteln vor allem Medikamente und verschreibungslose Healthcare Produkte her. Der Verbraucher kennt die Marken Aspirin, Talcid oder Bepanthen. Den eigentlichen Gewinn bringen aber die patentgeschützten Präparate aus dem Bereich Onkologie und Radiologie, z.b. Kontrastmittel. Die Fast Facts Alle Angaben ohne Gewähr. Stand 11/2019 WKN Bayer: BAY001 3-Jahres-Performance: Minus 22 Prozent 5-Jahres-Performance: Minus 37 Prozent Dividende: 4,05% Bayer + Kaffee = Kaffee Bayer? Die Kaffeepflanze hat mächtige Feinde in der freien Wildbahn. Schmierläuse, Bohrkäfer, Blattfäule, und Baumkrebs können in kürzester Zeit ganze Plantagen vernichten. Durch das sich ändernde Weltklima müssen die Pflanzen zudem robuster werden – Hitze, Starkregen und Dürre im schnellen Wechsel würden den traditionellen Kaffeesorten schnell den Gar ausmachen. Die Firma Bayer kann dieser Herausforderung auch dank des Zukaufs von Monsanto auf vielen Ebenen begegnen. Mit Hilfe von „Tröpfchenbewässerungssystemen“ können Wirkstoffe und Pflanzenschutzmittel gemeinsam mit dem dringend benötigten Wasser direkt an die Wurzel gelangen. Das spart den Landwirten bis zu 40% Trinkwasser, verhindert den Schädlingsbefall und steigert gleichzeitig die Ausbringungsmenge der Pflanze von Jahr zu Jahr. Und das ist sehr notwendig denn die Ackerflächen gehen tendenziell immer mehr zurück und der Verbrauch an Kaffee nimmt weiter zu. Von diesem und anderen Megatrends wird die Bayer AG aus Leverkusen in den nächsten Jahren immer stärker profitieren. Darum! Denn: Das „Setting“ ist global eindeutig. Eine immer zahlreichere Weltbevölkerung will in erster Linie grundernährt werden, ein stetig wachsender Mittelstand will zudem mehr Luxusnahrung wie eben Kaffee und Fleisch und Fisch und und und zu sich nehmen. Diesem Megatrend steht ein stetiger Schwund von Ackerland durch Urbanisierung und Erosion gegenüber. Kurzfristig mag die grüne Politik über Pflanzenschutzmittel wie Glyphosat kleine Siege erringen. Mittelfristig gibt es für den Einsatz dieser Mittel keine Alternative – es sei denn, wir bekommen den stetigen Anstieg der Bevölkerungszahlen z.b. durch „Ein-Kind-Ehe“ in den Griff. Das hat aber schon in China nur bedingt funktioniert. Und in Afrika? Ein aussichtsloser Kampf. Bayrisch by Nature So hat sich Brasilien, die weltweite Nummer 1 im Kaffeebusiness, gerade gegen ein Verbot von Glyphosat gewandt, wohlwissend, daß der Einbruch der Ernte ohne dieses und andere Schutzmittel unaufhaltsam wäre. Und so mag es vielleicht sein, das auf Bayer noch ein schmerzhafter Vergleich in den USA zukommt, der eine empfindliche Zahlung zur Folge hat. Der Entwicklung des CropScience Geschäftes wird das aber nicht nachhaltig schaden. So attestiert das „Climate Institute“, dass ohne die Produkte von Bayer die Kaffeeproduktion in den nächsten 50 Jahren im Hauptexportland Brasilien um schätzungsweise die Hälfte zurück gehen würde. Jens‘ Fazit Zum Bayer Papier hat momentan beinahe jeder eine Meinung. Immer wieder lache ich herzlich über das Argument, die „Amis“ hätten mit ihren Klagen gegen Monsanto so lange hinter dem Berg gehalten, bis die doofen Deutschen die Firma übernommen hätten. Da kann ich nur herzlich drüber lachen. Die Firma Bayer befindet sich gerade mal zu 20 % in deutscher Hand, über 30 % sind in US Besitz. Sollte die Taktik der „Amis“ also tatsächlich die oben beschriebene gewesen sein, dann würden sie sich gerade selber ins Knie schiessen. So schätze ich aber gerade die Firma „Blackrock“ (immerhin 7,2% Aktienbesitz) überhaupt nicht ein. Dank der Monsanto Klagewelle gibt es das Bayer Papier derzeit geradezu historisch günstig. Das KGV liegt gerade noch bei 9 und die Dividendenrendite bei 4,7%. Was die Monsanto Klage angeht, das kann eines Tages noch richtig teuer werden. Experten rechnen mit einem niedrigen, zweistelligen Milliardenbetrag. Herr Baumann und sein Team täten gut daran, Rückstellungen für den Moment der Wahrheit zu bilden, sich dann zügig zu Vergleichen um dann ohne weitere Altlasten wieder an der Ernährung der Menschheit zu arbeiten. Wer es bei der Aktie eilig hat, der findet bessere Anlageformen. Dividendenjäger, die die eine oder andere Kursschwankung aussitzen können, sollten einen Einstieg bei Bayer jedoch wohlwollend prüfen. Gerade für vorsichtige Kleinanleger könnte auch ein Aktiensparplan interessant sein, da der Cost-Average-Effekt die noch zu erwartenden Schwankungen auffängt. TAGS :Bayer BörsenJens finanzdiva geld Glyphosat Jens Will Kaffee Nestle Starbucks Zigaretten Share This Articles Share this article Share this article
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