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Goldener KAFFEE$ATZ der Woche

Dufte Aussichten fürs Depot

„People say money can’t buy happiness. They Lie. Money buys Coffee, and coffee makes people happy!“

Privatanleger und Financial Diva Analyst Jens Will gibt uns regelmäßig ehrliche Einblicke über seine Machenschaften. Seine Leidenschaft? Im Börsendschungel sucht er täglich nach waghalsigen Abenteuern. Die Elementarteile seiner Geldanlage sind Aktien. Bei Jens vergeht kein Tag, ohne dass er nicht an der Börse unterwegs ist. Auch in der Küche findet man ihn auf der Suche nach wertvollen Depot-Zutaten. Nach langjährigen heftigen Debatten rund ums Geld, wurde Jens zu Kat€’s Lieblings-Börsenbuddy. Hui! Das geht runter wie Öl!

Haftungsausschluss & Disclaimer: Jens Will hält zur Zeit der Veröffentlichung Aktien von K+S AG.   Die Inhalte auf finanzdiva.de wollen keine spezifischen Anlage-Empfehlungen geben und enthalten lediglich allgemeine Hinweise. Autoren, Herausgeber und die zitierten Quellen haften nicht für etwaige Verluste, die aufgrund der Umsetzung ihrer Gedanken und Ideen entstehen.  Jens Will besitzt Aktien von Bayer AG. 

 

 

©Photogenika.de

Schon gewusst?

Text: Jens Will

Kaffee ist mit 5 % vom Gewicht sehr reich an Mineralstoffen. Die meisten davon gehen beim Kaffee kochen ins Getränk und dann in uns Menschen über. Der Großteil der Mineralstoffe ist Kalium, gefolgt von Kalzium, Magnesium und Phosphor. Kaffeegenuss in Maßen ist also durchaus gesund – gerade für Menschen, die z.B. durch vegane Ernähungsweise z.B. einen Mangel an gewissen Mineralien und Spurenelementen haben. Und hier offenbart sich die nächste Tücke des Kaffeeanbaus. Denn Kalium fällt eben nicht vom Himmel, im Gegensatz zu Stickstoffen und Phosphaten. Und das Problem kennt jeder Hobbygärtner. Baut man z.B. drei Sommer hintereinander am selben Fleck Tomaten an, dann muß man sich nicht wundern, wenn die Früchte immer kleiner werden und im vierten Jahr gar keine Tomaten mehr wachsen. Den Boden kann man sich in etwa vorstellen wie ein Depot für Mineralien. Jede Pflanze hat ihren spezifischen Bedarf an Mineralien und entnimmt diese an der Stelle wo sie wächst. Ist das Mineral-Depot leer, dann wachsen all die Pflanzen nicht mehr, die jenes bestimmte Mineral benötigen. Bei einjährigen Pflanzen ist das kein Problem. Hier führt man einfach einen Fruchtwechsel durch und baut die nächste Pflanze an, die einen anderen Bedarf hat. Oder man lässt ein Feld ein Jahr lang brach liegen und sich regenerieren. Kaffeepflanzen leben über 20 Jahre hinweg. Brache oder Fruchtwechsel sind also keine Option. Also muß der „Brennstoff“ Kalium gemeinsam mit Calcium und Phosphat nachgeliefert werden.

K+S: Wachstum für die Pflanze

Das Zauberwort heißt „Kunstdünger“. Kali und Salz aus Kassel ist der einzige deutsche Rohstoffkonzern. Das Produkt der Wahl heißt in diesem Fall 60er Kali gran. Ein gemalenes Kalisalz, das extra für den brasilianischen Markt mit Eisenoxid angereichert wird um einen rötlichen Farbton zu erhalten. Denn brasilianische Bauern sind bei ihrem Dünger einen roten Farbton gewöhnt. Dieser Dünger ist quasi auf die Bedürfnisse der Kaffeepflanzen eingestellt und enthält die wichtigsten Düngestoffe, die durch die Ernte verloren gehen.

K+S: Die Fast Facts

Stand 01/2020. Alle Angaben ohne Gewähr.

WKN: KSAG88

Dividende: 3,20%

3-Jahres-Performance: – 56 %

Sprichst du Kaffee?

Mit dieser Düngung kann der Landwirt die Erntequalität und Quantität stabil halten. Und es ist nur ein Beispiel, wie K+S seine Kunden mit speziellem Dünger bedient. Vom Wein bis zur Kartoffel hat K+S die passende Lösung parat und berät die Kunden weltweit mit seinen qualifizierten Agraringenieuren. Dabei ist K+S ein hochpreisiger Spezialist und liefert angepasste Lösungen im Gegensatz zu günstigen Volumenanbietern. Wer die Entwicklung von K+S also ganz nackt am Kali Preis festmacht, der greift bei der Bewertung viel zu kurz. Und so werfen wir mal einen Blick auf die Kasseler. Kerngeschäft des Konzerns ist die Förderung und Aufbereitung von kalihaltigem Kunstdünger. Dieser wird seit neuestem nicht nur in Deutschland sondern auch im brandneuen Werk „Bethune“ in Kanada abgebaut. Da das Mining Geschäft in Deutschland wegen strenger Umweltauflagen immer schwieriger wird, ist dieses nordamerikanische Werk vor allem der Zukunftssicherung von K+S geschuldet. Auf mittlere Sicht wird K+S wohl in Deutschland schließen, da die strengen Umweltauflagen die Arbeit hier zunehmend unrentabel machen. Ein Drittel des Umsatzes erzielt K+S darüber hinaus mit herkömmlichem NaClSalz. Außer zum Kochen wird NaCl auch in der Medizinindustrie, der chemischen Industrie und vor allem zum Enteisen der Straßen im Winter benötigt. Wir hatten die Firma ja vor einiger Zeit hier bereits als Grundlieferant der Kunststoffindustrie vorgestellt. So vielseitig der Einsatzbereich von NaCl, so zyklisch sind auch die Preise. Wird der Winter kalt und eisig, dann läuft es gut für K+S. Ein milder Winter kann hingegen schon mal die Bilanz gehörig verhageln.

K+S: Buy or Sell?

Eine spannende Story, Durchhalteparolen vom CEO und ein wachsender Markt durch den Megatrend Ernährung können über eines nicht hinweg täuschen: Die Aktie von K+S ist in den letzten Jahren ein wahrer Albtraum für die Aktionäre gewesen. Als im August 2013 das Kalikartell von Uralkali und Belaruskali gesprengt wurde, offenbarte sich, das K+S am Weltmarkt mit seinen hohen Preisen nur schwer bestehen kann. Dazu kamen immer wieder Produktionsstopps seitens der Landesregierung von Hessen zwangsverhängt, die den kleinen Gewinn auffressen. Zwar soll durch das neue Werk in Kanada alles besser werden. Aber Bethune ist nun seit drei Jahren in Betrieb und es hat sich in der Tat nichts gebessert. Ich persönlich glaube fest an die Zukunft des Unternehmens, allerdings wäre es schön, wenn es damit langsam los ginge. Von der Bewertung her ist K+S ein echtes Schnäppchen. Der Buchwert ist doppelt so hoch wie der Kurs. Sowas gibt es sonst nur bei der deutschen Bank. Das KGV liegt für 2019 und 2020e unter 10. Das ist aber weniger der tollen Performance als dem katastrophalen Kurs geschuldet. Wer die Aktie hält, kann ruhig investiert bleiben. Bei diesem Kurs auszusteigen macht wohl eher keinen Sinn. Ein Kauf ist aber nur was für mutige und notorische Optimisten. Alle anderen sollten auf jeden Fall den nächsten Frühling und die Q4 Zahlen abwarten. Die Q3 Zahlen waren jedenfalls nur was für ganz starke Nerven.  

Noch mehr starke Kaffee$ätze von Börsen-Jens findest du hier

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