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Gourmet-Talk mit Christopher Sakoschek

Oh mein Gott! Aktuell suchen die Royals einen neuen Sous-Chef im Buckingham Palast. Für alle Fans der Haute Cuisine ist das der Traumjob schlechthin. Finanzdiva macht sich schon einmal auf die Suche nach geeigneten Kandidaten. Auf der Wahl zum Koch des Jahres wurde die Queen sicherlich fündig. Allerdings scheint die Kochelite ausschließlich aus Männern zu bestehen. Denn unter den Top-Kandidaten zum Koch des Jahres befanden sich keine Frauen. Einer, der es bis ins Finale 2017 geschafft hat, ist Christopher Sakoschek. Er ist ein Privatkoch aus Österreich und sprach mit Kat€ über den steinigen Weg nach oben.

@Christopher Sakoschek

FD: Sie sind Privatkoch: Wo ist der größte Unterschied zwischen einem selbständigen Koch und einem angestellten?

CS: Ich merke oft, dass selbständige Köche mit Lebensmitteln und Equipment viel respektvoller umgehen. Vielleicht auch deswegen, weil sich angestellte Köche keinen Kopf um Preise machen.

FD:  Grüner Ketchup hat sich nie durchgesetzt. Wie viel Kreativität vertragen Ihre Gäste? Diktiert der Kunde die Speisekarte oder dürfen Sie sich nach Lust und Laune beim Kochen ausleben?

CS: Kreativität ist sehr wichtig! Aber bei mir bekommt der Gast nur Gerichte, die mir persönlich auch schmecken. Meistens überlassen mir die Kunden freie Wahl und ich hole mir Inspiration am Markt.

FD:  Welches Klientel ist am anstrengendsten? Prominente, Politiker oder Manager?

CS: Personen mit öffentlichem Ansehen speisen täglich in den besten Restaurants der Welt. Privat wollen sie allerdings oft die einfachen Sachen wie Kaiserschmarrn oder eine leckere Pasta. Anstrengend wird’s nur, wenn irgendwelche Gesundheitstrends unterwegs sind wie beispielsweise nur grünes gedünstetes Gemüse!

FD: Ihre erste Reaktion auf die Interviewanfrage war Verwunderung über die Assoziation mit einem Traumjob. Wieso sehen Sie Ihren Beruf nicht als Traumjob, obwohl man doch mit gutem Essen Menschen glücklich machen kann?

CS: Viele Leute sehen die Fernsehköche und denken „geiles Leben“ aber dahinter steckt ein langer harter Weg – viele 16 Stunden Tage, sehr viel Stress und schlechte Bezahlung. Dazu kommt, dass man keine Zeit hat für eine Familie. Wenn man dann ein gewisses Level erreicht hat, ist es zweifelsohne ein Traumjob in dem man täglich gefordert wird

FD: Henssler, Schubeck, Lichter, Lafer: Sind Gourmet-Berufe eine Männerdomäne?

CS: Tatsächlich ist die Frauenquote sehr niedrig in der Küche. Fasst unverständlich, weil einem nur Omas oder Mutters Gerichte in den Sinn kommen, wenn man an gutes Essen denkt. Aber es gibt Grund zur Hoffnung: Die wenigen Frauen in Führungspositionen können sich spitzenmässig vermarkten. Darunter sind Lea Linster, Cornelia Poletti oder Anne-Sophie Pic. Außerdem gibt es zahlreiche online Blogs, die von Frauen betrieben werden und deren Qualität sehr hoch ist.  

FD: Unter den Finalisten zum Koch des Jahres sind nur Männer. Wäre der Job als Quotenfrau für mich noch frei?

CS: Die Teilnehmer sind richtig stark. Leider war unter den knapp 800 Bewerbern nur eine handvoll Frauen. Es wäre schön, wenn es mehr davon gäbe, die es auch bis ins Finale schaffen.

FD: Um als Koch viel Geld zu verdienen, was ist wichtiger: ein Michelin Stern oder ein guter Auftritt im Fernsehen?

CS: Weder Noch. Viele Kollegen versuchen krampfhaft einen Stern zu erkochen und greifen jeden Trend auf. Sie verlieren dabei aber ihre eigene Linie. Ich bin der Meinung, dass Erlebnisgastronomie Geld bringen würde: Der Gast möchte was erleben und gut speisen. Er muss die Tage danach etwas zu erzählen haben.

FD: Erkennt der Insider einen Michelin Tester, wenn er bei ihm im Restaurant sitzt? Und wenn ja, woran?

CS: Im Prinzip nicht. Allerdings gibt es diverse Verhaltensmuster woran man einen Tester erkennt. Typische Anzeichen sind, wenn für zwei Personen reserviert wird aber nur eine Person erscheint. Ein weiteres Indiz ist, wenn gezielte Fragen über die Speisekarte oder Weinkarte gestellt werden. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass bei den Anzeichen eines Testers alle nervös werden.

FD: Wie sieht eine gesunde Preisgestaltung zwischen dem Wareneinkaufswert und dem Preis auf der Speisekarte aus?

CS: Es gibt einen klassischen Multiplikator von 3.5. Das bedeutet, wenn der Einkaufswert des Gerichtes bei 4 Euro liegt, multipliziert man es mit 3.5 und verkauft es um die 14 Euro!                                                        

FD: Verraten Sie uns ein leckeres und günstiges Rezept, das man ganz schnell und einfach zubereiten kann?

CS: Klar! Ein Klassiker und das Lieblings Dessert vieler meiner Kunden ist Kaiserschmarrn!

 Und hier das versprochene Rezept:

320ml Milch 5 Eier

8 Gehäufte Esslöffel Mehl

Abrieb Zitrone und Orange

Mark einer halben Vanille

Etwas Salz, Zucker

In Rum eingelegte Rosinen

Butter

Milch mit Mehl, Salz, Abrieb und Vanillemark mit einem Schneebesen verrühren und anschließend die ganzen Eier behutsam einrühren.

In einer beschichteten Pfanne etwas Butter schmelzen lassen und anschließend die Kaiserschmarrn Masse 3 cm dick in die Pfanne füllen, anschließend die Rum Rosinen hinzugeben.

Sobald die Unterseite eine goldgelbe Farbe angenommen hat, den Teig kreuzweise vierteln und die einzelnen Segmente wenden.

Danach den Zucker auf die Oberflache streuen und die Pfanne bei 250 Grad nur Oberhitze ca 6 Minuten im Ofen backen. Dabei karamellisiert der Zucker richtig aus

Durch das Ei geht der Kaiserschmarren auf und wenn er fertig gebacken ist, nur noch mit zwei Löffeln zerreißen und mit etwas Staubzucker bestreuen.

Viel Spaß!

An dieser Stelle bedankt sich Finanzdiva bei Christopher Sakoschek für das Interview.

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