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Choco Deluxe: Traumjob Patissier

10 Gourmet-Fragen an Martin Studeny

Unter den Top-Kandidaten zum Patissier des Jahres 2017 befinden sich fast nur Männer. Einer von ihnen ist Martin Studeny. Neben Auszeichnungen wie dem 1. Platz in der Vienna Cake Master, landete er in Mailand den 3. Platz im Kampf um den Weltmeistertitel für Patissiers. Auch in 2017 gelang es ihm als einziger Österreicher im Rennen um den heiß begehrten Titel zum Patissier des Jahres zu bleiben. Im Vorjahr landete er immerhin auf dem zweiten Platz. Wird er 2017 die Nummer eins? Finanzdiva sprach mit ihm über seine Gourmet-Leidenschaft und seinen aufregenden Weg zum Unternehmer.

FD: Ihr Job scheint eine Kalorienbombe zu sein: Macht Schokolade dick?

MS: Schokolade kann dick machen, macht aber auf jeden Fall glücklich!

FD: Wie wird man Patissier?

MS: In Österreich kann man auf zwei Wegen Patissier werden. Entweder man startet mit einer Lehre als Konditor und wechselt dann ins Restaurant oder man kann in Wien eine spezielle Patisserieausbildung an einer Schule machen.

FD: Braucht man eine Ausbildung zum Konditor?

MS: In Österreich ist der Beruf Konditor ein alt-traditioneller Lehrberuf und dauert drei Jahre bis zum Gesellen. Danach kann man noch den Konditormeister absolvieren.

FD: Muss man sich darauf bewerben oder bekommt man die Stelle angeboten?

Wie in jedem Beruf muss man sich bewerben, hat man jedoch einen gewissen (positiven) Ruf, bekommt man durchaus Stellen angeboten. 

FD: Wie viele Wochenstunden arbeitet ein Patissier?

MS: Minimum 38 Stunden – nach obenhin gibt es fast keine Grenzen … Fragen Sie meine Frau – in der Festspielzeit hatte sie ihre Ruhe vor mir ? 

FD: Welche Eigenschaften machen einen guten Patissier aus?

MS: Eine der wichtigsten Eigenschaften sind Geduld und Präzision. Von der Idee bis hin zum fertigen Dessert liegen viele Arbeitsschritte, die genau ausgeführt werden sollen.

FD: Wieso gewinnt Kinderschokolade keine Preise, obwohl sie doch so gut schmeckt?

MS: Das wäre doch eine Aufgabe für Finanzdiva, einen Wettbewerb zu organisieren, bei dem Kinderschokolade verkostet und bewertet werden darf.

FD: Unter den Finalisten zum Patissier des Jahres befindet sich nur eine Frau. Dabei sind mindestens 50% der Kunden Frauen. Haben Frauen und Männer den gleichen Geschmack? Ist die Zielgruppe von teurer Schokolade ausschließlich männlich oder wäre der Job als Quotenfrau für mich noch frei?

MS: In unserem Geschäft sind sogar 80-90% der Kunden Frauen. Generell würde ich sagen, dass Geschmack nicht geschlechterspezifisch ist, sondern von den Gewohnheiten abhängt. Manche Kunden mögen es lieber süßen und andere Kunden herber.

FD: Welchen Rat geben Sie Frauen, um es in diesem Job an die Spitze zu schaffen?

MS: Ellbogentechnik ? Auf jeden Fall nicht von eurem Ziel abbringen lassen – die Branche braucht gute Leute.

FD: Ist ein Auslandsaufenthalt eine Grundvoraussetzung für einen Titel in einer Meisterschaft? Wenn ja, wo muss ich hin?

MS: Erfahrungen kann man überall sammeln und sind nie schlecht.

FD: Wie wird man vom Patissier zum Unternehmer?

MS: Ein guter Patissier muss nicht unbedingt ein guter Unternehmer sein. Deswegen sollte man unbedingt sich auch mit diesem Thema beschäftigen.

FD: Mit ihrer Patisserie und Confiserie M Passione sind Sie zum Unternehmer aufgestiegen. Welche Hürden mussten Sie überwinden?

MS: Viel zu viele, um hier alle aufzuklären. Eine Mischung aus: Finanzierung, Zeitmanagement, Schlafentzug und keine Freizeit.

FD: Welche Eigenschaften machen einen guten Unternehmer aus?

MS: Fachliche und wirtschaftliche Kompetenz und das Gespür für seine Kunden. 

FD: Welchen Tipp geben Sie Leuten, die als Unternehmer durchstarten wollen?

Wenn man überzeugt ist von seiner Idee … no risk, no fun! 

FD: Und zu guter Letzt: Verraten Sie uns ihr Lieblings-Rezept?

MS: Ein Klassiker, den man vielseitig einsetzen kann und den ich am liebsten aus unseren eigenem Obstanbau einkoche, ist die Marillenmarmelade: Und so geht’s!

1 kg Marillen waschen, entkernen und vierteln. Danach 500g Gelierzucker (2:1) mit den Marillen vermischen, aufkochen und in abgekochte Einmachgläser füllen.

Mein Tipp: Man kann die Marmelade mit diversen Kräutern noch verfeinern. Ich verwende am liebsten Rosmarin. Hmmm…Macht Lust auf MEHR! …und auf Urlaub! Lust auf eine kleine Pause?              

                           Mach den Urlaubs-Check!

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